Hörbuchrezension: Silo | Hugh Howey

Dienstag, 12. April 2016







 Preis € 10,95 / CHF 20.95
 Anzahl 8 CD's
 Laufzeit 570 Minuten 
 Meine Wertung 4/5
 Verlag OSTERWOLDaudio bei Hamburg HHV GmbH




Handlung


Die Erde ist unbewohnbar geworden, seit Generationen leben die Menschen in unterirdischen Silos. Was aber, wenn die Verwüstung der Erde nur eine Lüge ist? Als Sheriff Holston sich nach dem Tod seiner Frau entschließt, den Silo zu verlassen, ist das der dramatische Beginn einer neuen Zeitrechnung. 
Howeys verstörende Zukunftsvision ist rasanter Thriller und kluger Gesellschaftsroman in einem. Silo handelt von Lüge und Manipulation, Loyalität, Menschlichkeit und der Tragik, gesellschaftliche Regeln nicht zu hinterfragen.


Was ich dazu sage... 

Die Dystopie von Hugh Howey hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Anfangs war ich skeptisch, da ich viele Reviews gelesen habe und einige davon ziemlich schlecht ausgefallen sind.

Bemängelt wurde unter anderem der Schreibstil und das Fehlen von verschiedenen Schauplätzen. Trotzdem wollte ich dem Hörbuch eine Chance geben, gerade weil der Autor die Geschichte anfangs als Self-Publisher auf Amazon Kindle Direct Publishing rausgebracht hatte.

Hat mir die Geschichte gefallen? Absolut! Der Zuhörer wird mit detaillierten Beschreibungen der Umgebung und des Lebens im Silo in die Geschichte eingeführt. Um das Überleben der Bevölkerung im Untergrund zu sichern, werden viele Regeln erstellt, welche von den Bewohnern strengstens befolgt werden müssen. Werden diese gebrochen, droht derjenigen Person die Reinigung der Kamera. Eine Kamera, welche die Aussenwelt aufzeichnet , in der niemand mehr überleben kann.

In einigen Reviews wurde seine Art zu Schreiben als amateurisch und gar idiotisch bezeichnet. Diese Meinung teile ich nicht. Genau wegen seines einfachen und erfrischenden Schreibstils konnte das Hörbuch durch die Sprecher sehr angenehm vorgelesen werden. Normalerweise habe ich Mühe beim Zuhören von Hörbüchern und lese daher lieber. Bei Silo war dies aber nicht der Fall, ich habe das Szenario in mich aufgesogen und jedes Mal, wenn ich meine Augen geschlossen habe, war ich wieder da.

Fazit

Hugh Howey braucht keinen permanenten Ortwechsel um Spannung aufzubauen. Seine einzigartigen Charaktere und extrem gut ausgebaute Welt im Silo haben diese Rolle übernommen. Ich freue mich schon auf Band 2.


für wen?

Freunde der Dystopie werden sich an Hugh Howey's Wool Serie erfreuen. Das erste Buch hat alles, was wir uns wünschen: einfallsreiches Afterworldszenario, starke Charaktere, Intrigen und vieles mehr. Trotz gleichem Schauplatz lässt die Spannung nicht zu wünschen übrig.

Vita

Hugh C. Howey (23. Juni 1975 in Charlotte, North Carolina) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Schriftsteller. Bekannt wurde er durch den Erfolg seiner Wool-Serie, die er seit 2011 ohne Verleger im Amazon Kindle Direct PublishingProgramm als E-Book veröffentlicht hat.
Trotz lukrativer Angebote entschloss sich Howey gegen den Verkauf seiner E-Book-Rechte an der Wool-Reihe für den US-amerikanischen Markt. Für den deutschen Markt sicherte sich der Piper Verlag die Rechte, einschließlich der E-Book-Rechte. Die Filmrechte verkaufte Howey an 20th Century Fox. Mit Drehbuch und Regie sollen Ridley Scott und Steven Zaillianbeauftragt werden.
[Quelle: Wikipedia]

Bloggertalk: E-Reader | Kindle vs. Tolino

Dienstag, 15. Dezember 2015

Tolino Shine vs. Kindle Paperwhite
Quelle: sparduell.de

Vor einem knappen Monat habe ich meine bevorstehende Reise angekündigt. Mit dem ganzen administrativen Papierkrieg bin ich leider nicht mehr dazu gekommen, möglichst viele und/oder gute Einträge zu posten.

Für mich kommt bei einer grösseren Reise immer als erste Frage auf: welche Bücher nehme ich mit? Als ich letztes Mal nach Neuseeland und Südostasien aufgebrochen bin, habe ich nur vier Exemplare mitgenommen. Dank den vielen deutschen Touristen war es aber kein Problem in den Hostel meine alten gegen neue Bücher zu tauschen.

Nun ändert sich aber vieles, da ich für längere Zeit im Ausland sein werde und einen Grossteil der Zeit an einem einsamen Ort verbringen werde (dazu später mehr). Ich könnte jetzt zwanzig Bücher mitnehmen, wüsste aber schon, dass a) diese Anzahl einfach zu wenig ist und b) mein Rucksack keinen Platz dafür bietet.

Ich habe mich bisher erfolgreich geweigert und trotzdem lies es sich jetzt nicht vermeiden. Ich habe mir also einen E-Reader zugetan. Oder besser gesagt, ich werde ihn zu Weihnachten bekommen (ja ich habe es selbst ausgesucht).

Als erstes habe ich mich natürlich gefragt, welcher E-Reader es sein soll. Im Internet gibt es diese Dinger in allen verschiedenen Farben und Formen, mal grösser mal kleiner, wasserdicht oder nicht. Gemäss meinen Bloggerfreunden und Lesern hätte ich mir eigentlich den Kindle von Amazon kaufen sollen und hätte es sogar fast getan. Aber nur fast.

Schlussendlich wurde es dann der Tolino vision 3 HD, wasserdicht mit 7 Wochen Akkulaufzeit.

Wieso? Ich stelle beide E-Reader vor. Der Vergleich auf lesen.net ist übrigens empfehlenswert, falls ihr es noch genauer wissen wollt.


Amazon Kindle Paperwhite 3

  • Bücher sind meistens günstiger
  • zahlreiche Self-Publisher-Titel
  • grosse Auswahl an englischen E-Books (zu günstigen Preisen)
  • Prime Mitgliedschaft mit Leihbücherei
  • Unterstützte Formate: Kindle Format 8 (AZW3), Kindle (AZW), TXT, PDF, ungeschützte MOBI, PRC nativ; HTML, DOC, DOCX, JPEG, GIF, PNG, BMP nach Konvertierung // ePUB nicht unterstützt
  • 205 / 217 Gramm

Tolino vision 3 HD

  • 174 Gramm
  • Akkulaufzeit bis 7 Wochen
  • Wasserdicht (ich lese gerne in der Badewanne)
  • Unterstützte Formate: ePub (empfohlen; mit und ohne DRM), PDF (mit und ohne DRM), TXT
  • Diverse Onlineshops, auch örtliche Buchhandlung falls vorhanden



So, wieso also der Tolino? In meiner Bibliothek habe ich für CHF 30.- im Jahr ein Abo gelöst und kann (fast) unlimitiert E-Books und Hörbücher downloaden. Die E-Books sind aber nur im ePUB Format erhältlich. Nun können einige unter euch aufschreien und sagen, dass auch ePUB auf dem Kindle möglich ist. Aber will ich diesen Aufwand auf mich nehmen? Nein.

Ausserdem überzeugt der Tolino dadurch, dass er wasserdicht ist UND ich meine Bücher auch über die örtliche Bücherei beziehen könnte.

Preislich ist man beim Kindle besser bedient. Durschnittlich bezahlt man bei Amazon für ein Gerät 20% weniger. Der Amazon Kindle Paperwhite 3 kostet zum Beispiel 99€/CHF 149.-, der Tolino Vision 3 HD hingegen 159€/CHF 159.-.

Fazit


Persönlich denke ich, dass es für die meisten keine Rolle spielen wird, ob sie sich nun einen Kindle oder Tolino kaufen. Für mich war wichtig, dass ich unabhängig und somit nicht gebunden bin, was mit dem Kindle leider nicht möglich ist. Ob das Gerät wasserdicht sein muss, kann jeder selbst für sich entscheiden. Da ich gerne in der Badewanne lese und bald reisen werde, erschien es mir praktisch.

Schlussendlich geht es darum, Bücher angenehm lesen zu können, was beide Geräte in bester Qualität anbieten.

[!] Nicht zu empfehlen ist, sich ein Tablet als E-Reader zuzulegen. Das Bildschirmlicht ist nicht für längeres Lesen ausgerichtet und meistens sind sie schwerer als E-Reader. Ausserdem ist die Akkulaufzeit katastrophal. 

Buchrezension: Das Buch der Nacht [All Souls Triologie, Band 3]| Deborah Harkness





Preis € 19.99 / CHF 26.90
Einband Gebundenes Buch mit Hardcover
Seitenanzahl 768
Meine Wertung 5+/5
Verlag blanvalet [Randomhouse]
Triologie Die Seelen der Nacht  / Wo die Nacht beginnt / Das Buch der Nacht







Handlung


Nach ihrer Zeitreise in das London Elisabeth‘ I. kehren Diana Bishop und Matthew Clairmont zurück in die Gegenwart, wo neue Herausforderungen, vor allem aber alte Feinde sie erwarten. In Sept-Tour, der Heimat von Matthews Ahnen, treffen sie aber auch endlich ihre Freunde und ihre Familien wieder. Außerdem werden sie mit einem tragischen Verlust konfrontiert, der besonders Diana trifft. Die wahre Bedrohung für die Zukunft aber, muss noch aufgedeckt werden, und dafür ist es von höchster Wichtigkeit, das Geheimnis um das verschollene Manuskript Ashmole 782 zu entschlüsseln und die fehlenden Seiten zu finden …

Der krönende Abschluss der großen Saga.


Was ich dazu sage... -Achtung Spoiler-




Die All Souls Triologie von Deborah Harkness hat es mir angetan. Die Autorin hat mit Diana und Matthew ein Paar geschaffen, das durch ihre Herkunft unterschiedlicher nicht sein könnte. Diana, Professorin an der Oxford University und nebenbei Hexe und Matthew, Vampir und nebenbei in seinem eigenen Labor tätig. Ja, irgendwie haben beide ihre Prioritäten anders gesetzt.


Trotzdem führten ihre Wege sie irgendwann zueinander. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mussten sich schliesslich beide eingestehen, dass sie ohne einander nicht sein wollen.


Rückblick


Im ersten Buch geht es primär um die Kennenlernphase von Diana und Matthew. Ihre Annäherungsversuche waren teilweise lustig zu lesen und manchmal hat man als Leser doch nur den Kopf geschüttelt und gedacht "macht doch endlich". Eigentlich haben beide ihr Leben völlig anders ausgerichtet. Während Matthew ein stolzer Vampir ist, hat sich Diana der Magie ganz abgewendet. Nach dem Tod ihrer Eltern wollte sie damit nichts mehr zu tun haben. Als Diana aber dann in der Bodleian Bibliothek plötzlich das Manuskript Ashmole 782 in die Finger bekommt, wird sie von einigen Hexen, Vampiren und Dämonen gejagt. Eine Entscheidung steht bevor.



Im zweiten Buch reisen sie zusammen in die Vergangenheit, als sie entdeckten, das Diana eine Zeitwanderin ist. Sie sind im elisabethanischen England auf der Suche nach dem Manuskript Ashmole 782 um das Geheimnis dahinter zu lüften.




Die Bedeutung des Manuskripts wird sehr unterschiedlich wahrgenommen, einige glauben, die Geschichte der verschiedenen Kreaturen darin zu finden, andere vermuten darin nur Böses.



[!] Hier gefiel mir die Beschreibung des elisabethanischen Englands besonders gut. Verschiedene Eindrücke wurden vermittelt, dabei aber nicht nur von der bildlichen Umgebung, sondern auch von den Gerüchen und der Situation der Menschen damals.

Abschluss 


Im dritten und letzten Buch geht es ins Finale, Diana und Matthew kehren in ihre Welt zurück und werden mit einigen Dingen konfrontiert, die für sie nicht angenehm sind. Für beide ist es schwer, sich wieder in der alten/neuen Welt einzufinden. Und die Probleme werden nicht weniger - im Gegenteil. Sie sehen sich einer neuen Herausforderung entgegen, welche sie alles kosten könnte.



Deborah Harkness Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die einzelnen Sätze sind perfekt gemessen, so erscheint die Geschichte nicht zu brüchig aber auch nicht zu langatmig. Ich finde es ausserdem interessant, dass den Lesern hier nicht nur fantastische sondern auch historische Elemente geboten werden, welche übrigens sehr gut recherchiert wurden (ich habe einige gegoogelt).



Die Charaktere, speziell die Protagonisten Diana und Matthew haben mich immer gut unterhalten. In Diana konnte ich mich von Anfang an einfühlen, bei Matthew hatte ich manchmal Schwierigkeiten dabei. Das lag daran, dass er sich zeitweise sehr besitzergreifend zeigte, wobei das ja eigentlich eine Eigenschaft der Vampire und seines Blutrausches sein soll.



Auch Diana's Freunde und Matthew's Familie haben mich mit ihrem Charm überzeugt. Jeder war so individuell gestaltet, dass die Geschichte durch die einzelnen Personen noch spannender wurde.

Fazit


Eine wunderbar leicht erzählte Fantasygeschichte. Deborah Harkness verbindet historische Schauplätze und fantastische Wesen gekonnt. Ihre Beschreibungen der einzelnen Orte in der Gegenwart und Vergangenheit sind so detailliert, dass ich mir zum Beispiel das elisabethanische London gut vorstellen konnte. Mit Diana und Matthew hat sie ein Paar geschaffen, welches unterschiedlicher nicht sein könnte. Genau dieses Ying Yang gefällt mir und natürlich: keine weinerlichen Teenies. Bye bye Bella Swan! Hier vergebe ich 5+ von 5 Sternen.
 

für wen?

 
Wer mag Vampire und Hexen, Mythen und einen historischen Touch, aber bitte ohne weinerliche Teenies? Deborah Harkness liefert euch mit der All Souls Triologie die Lösung. Mit einem flüssigen Schreibstil und unverkennbaren Charakteren wird euch die Geschichte in ihren Bann ziehen - bis zur letzten Seite. Das Finale hätte übrigens nicht besser sein können.

Vita

Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Sie schreibt außerdem ein preisgekröntes Wein-Blog (goodwineunder20.blogspot.com).

Top Ten Thursday #234

Donnerstag, 12. November 2015

[Du möchtest auch beim Top Ten Thursday mitmachen? Schau doch bei Steffi's Buchbloggeria vorbei und schreibe noch heute deinen ersten Post]

10 Bücher, die jeder gelesen haben sollte


Da ich in letzter Zeit viel um die Ohren habe, werde ich diesen Top Ten Thursday auslassen. Das ist aber weiter nicht tragisch den Julia von Lizoyfanes hat soziemlich eine Liste zusammengestellt, die ich heute online gestellt hätte.
 
Schaut doch mal vorbei, die Auswahl ist wirklich toll!

Top Ten Thursday #233

Donnerstag, 5. November 2015

[Du möchtest auch beim Top Ten Thursday mitmachen? Schau doch bei Steffi's Buchbloggeria vorbei und schreibe noch heute deinen ersten Post]

Deine 10 liebsten TV Serien

Lovelybooks Lesepreis 2015: mach mit!

Mittwoch, 4. November 2015

http://www.lovelybooks.de/autor/Jojo-Moyes/Ein-ganz-neues-Leben-1157631443-w/leserunde/1202747488/

Alle Jahre wieder könnt ihr eure Lieblingsbücher für den Lovelybooks Lesepreis nominieren. Ihr könnt zwischen verschiedenen Kategorien wählen und dürft dann pro Genre maximal drei Bücher aussuchen, welche im Zeitraum vom 1. November 2014 bis 31. Oktober 2015 erstmals erschienen sind.
 
Bisher habe ich nur letztes Jahr mitgemacht und fand die Aktion richtig toll. Wir Leser haben endlich die Möglichkeit, die für uns besten Bücher zu promoten und anderen damit einen Lesetipp zu geben. Auch Werke von bisher unbekannten Autoren haben hier eine reale Chance.
 
Interessant ist dabei auch die riesige Auswahl an verschiedensten Werken. Für mich ist es nicht nur eine Liste zur Nominierung, nein, sie dient auch als eine Art Inspiration. Einige Bücher konnten es schon auf meine Wunschliste schaffen, einige Genres habe ich bisher noch nicht durch.
 
Falls ihr euch entscheidet, mitzumachen, winken übrigens auch unglaublich tolle Preise, unter anderem fünf Buchpakete mit jeweils 50[!] Neuerscheinungen.
 
Interessiert? Dann schau doch vorbei und vote gleich mit!

Ich für meinen Teil widme mich jetzt wieder dem Nominieren...

Buchrezension: Phobia | Wulf Dorn

Donnerstag, 29. Oktober 2015





Preis € 19.99 / CHF 26.90
Einband Gebundenes Buch mit Hardcover
Seitenanzahl 400
Meine Wertung 5/5
Verlag Heyne [Randomhouse]







Handlung


Eine Dezembernacht im Londoner Stadtteil Forest Hill. Sarah Bridgewater erwacht, als sie ihren Mann überraschend früh von einer Geschäftsreise nach Hause kommen hört. Doch der Mann, den sie in der Küche antrifft, ist nicht Stephen. Er trägt jedoch den Anzug ihres Mannes, hat dessen Koffer bei sich und ist mit Stephens Auto nach Hause gekommen. Der Fremde behauptet, Stephen zu sein, und weiß Dinge, die nur Sarahs Mann wissen kann.

Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur …



 

Was ich dazu sage...

Früher habe ich oft Bücher aus den Genres Thriller und Horror gelesen. Irgendwie ging das mit meiner aufkommenden und bisher standgebliebenen Liebe zur Fantasy unter. Trotzdem verspüre ich manchmal ein grosses Verlangen nach Nervenkitzel, Blut und Rätsel in der realen Welt. Zuletzt hatte ich daher Bird Box von Josh Malerman gelesen und die Geschichte hat mir wirklich zugesagt. Wulf Dorn's Buch war am längsten auf meiner Wunschliste und da ich dieses Verlangen vor knapp einer Woche wieder verspürte, habe ich es mir sofort ausgeliehen. Ich bereue diese Entscheidung keine. einzige. Sekunde.

Als Leser steigen wir in das Leben von Sarah Bridgewater ein. Sie ist eine junge Mutter und lebt in einem etwas besseren Stadtteil von London, mit ihrem Sohn Harvey und ihrem Mann Stephen. Vorteilhaft finde ich, dass wir mitten in der Geschichte einsteigen und sofort mit den Problemen dieser, nach aussen glücklich erscheinenden, Familie konfrontiert werden. Sarah hat Angst, aus dem Haus zu gehen und unterhält sich schon lange nicht mehr mit ihrem Mann. Dieser ist immer auf Geschäftsreisen und so auch an diesem Abend, bis sie plötzlich ein Auto in der Auffahrt hört und Stephen's Gangart und Geräusche erkennt.

Nur das es nicht Stephen ist, der ihr da in der Küche entgegensteht, sondern ein Mann mit grässlich vernarbtem Gesicht, welcher sich als ihr Gatte ausgibt. Von nun an beginnt ein Spiel und die Zeit läuft, den von Stephen hat Sarah schon lange nichts gehört.

Hilfe sucht sie sich bei ihrem alten Freund Mark, der gerade selbst einige Probleme hat und Sarah's Bitte erstmal ausschlägt, bis er merkt, dass gerade das Helfen seine Rettung sein könnte.

Faszinierend, wie Wulf Dorn mit unseren Ängsten spielt. Er bedient sich weder 0815-Standards wie Clowns noch spielen grausame Morde eine grosse Rolle. Klar, Blut kommt vor und auch einige unangenehme Szenen. Trotzdem stehen diese Dinge nicht im Fokus, sondern vielmehr die Angst vor dem, was uns allen passieren könnte - Besessenheit. Sowohl die Protagonisten als auch wir Leser tappen oftmals im Dunkeln und was handfest erscheint wird plötzlich wieder verworfen. Zwei-, dreimal war ich mir ganz sicher, den Verlauf der Geschichte nun zu kennen, da holte mich der Autor wieder in die Realität zurück und nichts erschien, wie es vorher war.

Ausserdem wird mit den Emotionen des Lesers gespielt. Eigentlich empfindet man Hass für den Mann mit dem Narbengesicht, andererseits versteht man ihn irgendwie. Irgendwie. Versteht mich jetzt nicht falsch, egal, wie gute Motive er hatte, seine Tat ist natürlich nicht schön zu reden.

Der Schreibstil von Wulf Dorn ist angenehm und flüssig, manchmal, für meinen Geschmack, zu langatmig. In dieser Geschichte hat es mich jedoch nicht gestört, ich kann mir aber vorstellen, dass es mich bei anderen Büchern vielleicht nerven könnte.
 

Fazit


Wulf Dorn überzeugt mich mit seinem flüssigen Schreibstil, der Idee des alltäglichen Horros und den Protagonisten, in die man sich gut hineinversetzen kann. Ich habe das Buch trotz Zeitmangel in drei Tagen verschlungen und vergebe 5 von 5 Sterne.
 

für wen?

 
Geeignet vor allem für diejenigen unter uns, welche es nicht allzu blutig und brutal mögen und trotzdem in den Genuss eines guten Thriller kommen wollen.

Vita

Wulf Dorn, Jahrgang 1969, liebt gute Geschichten, Katzen und das Reisen. Er war zwanzig Jahre in einer psychiatrischen Klinik tätig, ehe er sich ganz dem Schreiben widmete. Für seine Kurzgeschichten, die in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften erschienen, wurde er mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem 2009 erschienenen Debütroman »Trigger« gelang ihm ein internationaler Bestseller. Auch seine weiteren Romane erreichten Bestsellerstatus und sind inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt.
 
Design by Mira Dilemma.
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