Ich ernähre mich nun schon seit zwei Jahren vegan. Naja, mehr oder weniger. Zuhause versuchen mein Freund und ich uns ausschliesslich vegan zu ernähren und das klappt seit einiger Zeit auch ziemlich gut. Wenn ich aber auswärts essen gehe, kann und will ich mich niemandem aufzwingen. Gibt es in einem Restaurant eine vegane Variante, dann entscheide ich mich immer dafür. Ansonsten bietet jedes Restaurant sicher ein vegetarisches Menü an.
Anfänglich war die Ernährungsumstellung hart, da ich vorher viel und gerne Fleisch gegessen habe. Aber nicht nur Fleisch, auch Eier gehörten in jedes meiner Gerichte. Beim Einstieg muss man sich bewusst sein, dass ein langsamer Einstieg längerfristig besser ist.
Zuerst habe ich weniger Fleisch gegessen, dann irgendwann ganz aufgehört. Und genau so ging es dann mit Eier, Milch etc. weiter. Für mich war es aufregend, nun ganz andere Produkte in einem Laden zu kaufen und die Verpackungen zu lesen.
Seither habe ich meine Liebe zum Experimentieren entdeckt. Ich koche ganz anders, versuche mich an exotischen Gerichten, habe viele neue Gewürze. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich mich noch weiter wagen würde.
Und so habe ich mich bei der Lesechallenge auf Lovelybooks.de gemeldet und das Buch von Boris Lauser gewonnen. Mein Gedanke während dem Zubereiten der Gerichte war aber meist: "Kochen ist einfach, zubereiten von Rohkost gewöhnungsbedürftig."
Handlung
Rohkost bedeutet nur Salat und Gemüsesticks zu knabbern? Ab jetzt nicht mehr! Denn die "lebendige Nahrung" wird nun auch kreativ und vielfältig verarbeitet - es wird gemixt & mariniert, gedörrt & gekeimt. Neben einfachen Basic-Gerichten für jeden Tag, wie grüne Smoothies und Zucchini-Pasta, lassen sich auch Klassiker wie Pizza, Lasagne oder Käsekuchen zubereiten - und sind mindestens genauso lecker wie ihre nicht-rohen Vorbilder. Ein grosser Einleitungsteil gibt alle nötigen Informationen zu Produkten, Zubereitungsarten, Geräten und Utensilien, die man für den Einstieg in die Rohkostküche benötigt.
Was ich dazu sage...
Als ich das Buch in der Hand hatte, war mein erster Gedanke: wie gross! Aber für ein Kochbuch, was sowieso nur in der Küche stehen bleibt, ist es nicht schlimm. Im Gegenteil: die Bilder der verschiedenen Gerichte sind grösser, es hat mehr Platz für Beschreibungen.
Am Anfang wird man in die persönliche Geschichte von Boris Lauser eingeführt. Er erzählt, wie er selbst die Entscheidung zur Rohkosternährung getroffen hat. Diese persönliche Note in einem Kochbuch finde ich immer sehr interessant. Wieso entscheiden sich verschiedene Persönlichkeiten, ihre Ernährung oder gar ihre Lebensweise anzupassen?
Als Einleitung erhält der Leser einen Überblick über die verschiedenen Zubreitungsarten in der Rohkostküche, sowie die diversen Lebensmittel, welche besonders für diese Art von Küche geeignet sind. Die Tabellen und Erklärungen der Geräte finde ich super, da man sich bei der Umstellung der Ernährung anfänglich schwer zurecht findet. So habe ich es mit der veganen Küche erlebt. Was esse ich? Wie kompensiere ich, dass ich kein Fleisch esse? Woher kommen die meisten Vitamine? Welche Geräte brauche ich?
Boris Lauser hat auf viele Fragen gute Antworten, Tipps und Tricks.
Nach der Einleitung folgen die Rezepte, aufgeteilt in verschiedene Kapitel. Die Rezepte sind sehr übersichtlich aufgeführt, das Nachkochen stellt kein Problem dar. Was hier noch zu erwähnen ist, ist, dass für viele Gerichte spezielle Küchengeräte gebraucht werden. So kann die Quinoa Pizza folglich nur mit einem Dörrapparat gemacht werden. Die Zucchinispaghetti werden mit einem Spiralschneider erstellt.
Was mir hier fehlte, waren Tipps und Tricks von Boris Lauser zu Alternativen zu den Küchengeräten. Als Neuling wird man sich sicherlich für dieses Buch kein Dörrapparaten für EUR 100.- zulegen. Ich musste folglich für verschiedene Rezepte eine Googlereise durch das Internet starten und mir gewisse Tricks aneignen.
Fazit
Zucchinispaghetti, Quinoa Pizza, Dim Sum. Viele traditionelle Rezepte werden hier zu Rohkostgerichten umgewandelt und schmecken fantastisch. Mein Ausflug in die Rohkostküche hat mir viel Spass bereitet, einige Rezepte habe ich in mein Rezeptbuch übernommen, andere haben es leider nicht geschafft.
Wer also gerne Neues ausprobiert, sich gesünder ernähren möchte oder einfach neugierig ist, kommt mit go raw - be alive sicher auf seine Kosten.
Vita
Boris Lauser ist Chefkoch, betreibt einen Dinner Club in Berlin, veranstaltet also Dinner Events in bei sich zu Hause oder in ausgewählten Locations und ist einer der bekanntesten Köche im Bereich veganer Rohkost. Darüber hinaus gibt er weltweit stattfindende Kochseminare und brachte sogar ein Buch auf den Markt namens: „Go raw – be alive!: So schmeckt gesund
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