Preis € 15.50 / CHF 22.90
Einband Taschenbuch, broschiert
Seitenanzahl 272
Meine Wertung 3.5/5
Verlag Artegenium
Handlung
Als man in den Siebzigerjahren die Voyager-Sonden ins All schickte, legte man eine Datenplatte mit Botschaften bei, die sich an außerirdische Zivilisationen richteten. Doch die Wahrheit über den Menschen wurde darin verschwiegen. Gard Meneberg geht der Frage nach, was man stattdessen hätte enthüllen sollen. In vierundvierzig unterhaltsamen Kapiteln fasst er die absurdesten Tollheiten unserer Spezies zusammen. Dabei beschreibt er nicht nur, wie arrogant der Mensch anderen Affenwesen gegenüber auftritt, sondern auch, zu welchen Skurrilitäten ihn die Lust zuweilen treibt, wie gummiartig seine Werte sind und warum ihn das eigene Entschwinden in Panik versetzt. Ein Buch mit dem Potenzial, sogar Außerirdische zum Schmunzeln zu bringen...
Was ich dazu sage...
Hm, was soll ich sagen? Selten war ich so zwiegespalten von einem Buch. Einerseits gefällt mir die Thematik, aus einer sehr kritischen aber doch ironischen Sichtweise geschildert, richtig gut. Oft habe ich über die Aussagen des Autors geschmunzelt und innerlich Freudensprünge gemacht, weil wir uns, wie ich glaubte, gut verstehen würden. Auch ich mache mir über unsere Gesellschaft, Gott und die Welt viele Gedanken, was auch der Grund für mein Interesse an diesem Buch war.
Ich möchte bei dieser Rezension versuchen, eine kleine Pro und Kontraliste einzubauen, da ich es wirklich schwierig finde, meine gemischten Gefühle zu ordnen.
+ Der Einstieg in das Buch ist locker, der spezielle Schreibstil von Gard Meneberg gefällt mir richtig gut. Der Autor führt uns mir einer Prise Ironie durch seine Ausführungen zur menschlichen Anatomie und hat mich damit eingenommen.
+ Trotz des Humors stecken, so habe ich es jedenfalls interpretiert, ernste Gedanken hinter dem Buch. Ich habe mich mit dem Autor verbunden gefühlt, da er unsere Gesellschaft und unser Verhalten kritisch durchleuchtet hat. Teilweise meinte ich sogar eine Art Aufforderung an den Leser, sich darüber Gedanken zu machen, herausgespürt zu haben.
+ Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und daher gab es Zwischendurch eine Verschnaufpause, da doch relativ viele Informationen geliefert werden, welche ich aus Interesse gegoogelt habe.
- Ich weiss nicht genau, wann mir die veränderte Stimmung aufgefallen ist, ich glaube so circa ab dem letzten Drittel, vielleicht auch vorher, aber dann wurde es für meinen Geschmack zu melancholisch. Anfangs hat mich das Buch zum Nachdenken angeregt, irgendwann habe ich nur noch den Kopf geschüttelt. Wieso schreibt er nun so negativ über uns? Wir haben alle unsere Fehler und vorallem die Menschheit hat seine Lasten zu tragen. Trotzdem finde ich, sollte man immer das Gute im Auge behalten. Irgendwie ging dies im letzten Drittel massiv verloren.
- Einen Punkt möchte ich konkret nennen, bei welchem ich dem Autor absolut nicht zugestimmt habe und der mich sogar ziemlich traurig gemacht hat. In einem Kapitel schreibt er vom Erwachsen werden und damit auch den Verlust der Fantasie. Für ihn gibt es scheinbar in der Welt der "Grossen" keinen Platz dafür - oder besser gesagt, wir alle finden keinen Platz dafür. Ich bin zwar mit meinen 23 Jahren noch relativ jung, ich glaube aber, dass die Fantasie mich immer durch mein Leben begleiten wird. Ja, wir Menschen verlieren uns im Alltagstrott aber wenn wir ehrlich sind: jeder kann sich dagegen entscheiden! [Wer so ein Buch schreibt, hat eindeutig Fantasie und ich glaube er meinte auch diesen Abschnitt nicht ernst, rübergekommen ist es leider so.]
- Ich hätte mir teilweise eine Fussnote mit ergänzenden Erklärungen gewünscht. Ich recherchiere gerne im Internet, kann aber verstehen, wenn andere Leser nicht mitten in der Geschichte abbrechen wollen, um sich über etwas zu informieren.
Fazit
Anfangs hat mich das Buch richtig gefesselt, bis die lustige und ironische Stimmung umgeschlagen hat und fortan sehr negativ über unsere Spezies geschrieben wird. Ob auch dieser Abschnitt mit Humor gesehen werden soll, weiss ich nicht, für mich war es teilweise aber eher bedrückend. Auch ich bin kritisch und habe dem Autor oft zugestimmt, in einigen Punkten gingen unsere Meinungen aber dann doch sehr weit auseinander. Wegen der teilweise melancholischen Stimmung kann ich leider nur 3.5 von 5 Sternen vergeben.
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