Buchrezension: Ein Buchladen zum Verlieben | Katarina Bivald

Donnerstag, 18. Juni 2015

Handlung


Wie eine Buchhandlung einen verschlafenen Ort wieder zum Leben erweckt. Es beginnt mit einer ungewöhnlichen Brieffreundschaft. Die 65-jährige Amy aus Iowa und die 28-jährige Sara aus Schweden verbindet eines: Sie lieben Bücher – mehr noch als Menschen. Begeistert beschließt die arbeitslose Sara, ihre Seelenverwandte zu besuchen. Als sie jedoch in Broken Wheel ankommt, ist Amy tot. Und Sara plötzlich mutterseelenallein. Mitten in der Einöde. Irgendwo in Iowa. Doch Sara lässt sich nicht unterkriegen und eröffnet mit Amys Büchersammlung einen Laden. Und sie erfindet neue Kategorien, um den verschlafenen Ort für Bücher zu begeistern: »Die verlässlichsten Autoren«, »Keine unnötigen Wörter«, »Für Freitagabende«, »Gemütliche Sonntage im Bett«. Ihre Empfehlungen sind so skurril und liebenswert wie die Einwohner selbst. Und allmählich beginnen die Menschen aus Broken Wheel tatsächlich zu lesen – während Sara erkennt, dass es noch etwas anderes im Leben gibt außer Büchern. Zum Beispiel einen ziemlich leibhaftigen Mr. Darcy …

Was ich dazu sage...


Ich habe das Buch als Geburtstagsgeschenk erhalten und war eigentlich ziemlich froh darüber, denn ich hatte vorher bereits davon gelesen und dachte mir, es könnte doch spannend sein.

Es lang dann aber doch zwei Monate auf meinem SUB, bis ich bei der Challenge "ich entscheide, was du liest" mitgemacht habe und dieses Buch für mich ausgesucht wurde.

Sara mag lieber Bücher als Menschen - dass wird dem Leser von Anfang bis zum Schluss deutlich gemacht. Sie ist eine graue Maus, die wenig auffällt und in einer Buchhandlung in einem Einkauftszenter ausserhalb Stockholm arbeitet. Bis besagter Buchladen geschlossen hat und Sara arbeitslos war. Schon vorher hat sie durch einen Zufall eine Brieffreundin aus einer Kleinstadt in Iowa, den Staaten gewonnen. Als sie sich beschliesst, zu ihrer Freundin zu gehen und zwei Monate Urlaub in der scheinbar unglaublich tollen Stadt Broken Wheel zu verbringen, weiss sie nicht, auf was sie sich wirklich einlässt.

Die Protagonistin war greifbar und trotzdem manchmal nervig. Anfangs wollte ich in die Geschichte reinschlüpfen und Sara unter die Arme greifen, denn anscheinend brachte sie nichts so wirklich auf die Reihe. Je mehr Zeit verging und weniger Leseseiten übrig blieben, habe ich meine Meinung geändert. Sara wurde durch ihre Unsicherheit nervig. Sie konnte sich kaum für etwas entscheiden. Was mich persönlich am meisten gestört hat war, dass die Protagonistin ihre wahren Gedanken immer verheimlicht hatte und die ganze Situation daher noch viel komplizierter wurde. Hätte sie ihre Gefühle einfach mal zugegeben, wäre das Buch vielleicht um 100 Seiten kürzer.

Die Charaktere der Stadt Broken Wheel haben mir aber sehr gut gefallen. George, der Alkoholiker wurde, weil er von seiner Exfrau (nicht so schlimm) sammt Tocher (das ist das Problem) verlassen wurde. Dann gibts da noch die starke Grace, die heimlich gerne Kuchen bäckt, oder Andy und Carl, die schwul sind, aber niemand das so jemals aussprechen würde. Natürlich gibts da noch viele mehr, die mir ans Herz gewachsen sind!

Der einzige, der mir hier wieder nicht passt, ist Tom. Sara und Tom verlieben sich ineinander, oder doch nicht? Oder doch? Oder wie ist das jetzt nun? Das ewige Hin und Her verdirbt die Geschichte meiner Meinung nach. Auch Tom kann und will seine Gefühle nicht offenbaren. Ihm ist's viel lieber, wenn er sich den Kopf über Sara's Liebhaber (echt jetzt?) zerbrechen kann, als mit ihr glücklich zu sein.

Fazit


Die Geschichte ist nicht übel - aber auch nicht super spannend. Ich habe mit mir gerungen, ob ich zwei oder drei Sterne vergeben soll und habe mich für drei entschieden weil ich schon schlechtere Bücher gelesen habe. Das Buch werde ich aber höchstwahrscheinlich nicht weiterempfehlen.
 

Vita

»Ich war nie in den USA, aber ich bin dort aufgewachsen. Mit Fannie Flagg, Annie Proulx, Louisa May Alcott und Marshall Grover. Das ländliche Amerika war mir so nah wie die kleine schwedische Vorstadt, in der ich zufällig geboren wurde. Und ich wusste immer, dass ich eines Tages schreiben würde. Schon als Kind erzählte ich ständig Geschichten.«

Katarina Bivald arbeitete 10 Jahre lang in einem Buchladen. Sie lebt in der Nähe von Stockholm, gemeinsam mit ihrer Schwester und so vielen Bücherregalen, wie sie nur gerade so reinpassen in die Wohnung. Sie weiß bis heute nicht genau, was sie bevorzugt: Menschen oder Bücher.

3 Kommentare:

  1. Grüß' dich liebe Andrea! :)

    Ich habe deinen Blog via LovelyBooks entdeckt und dachte mir, dass ich gleich mal als neue Leserin da bleibe. :)
    Komm mich doch auch mal in 'Meiner Welt der Bücher' besuchen, ich würde mich sehr freuen: http://janine2610.blogspot.co.at/

    Alles Liebe ♥,
    Janine

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  2. Hey :)

    Obwohl diese Art Bücher nicht unbedingt in mein Beuteschema passen, fand ich die Geschichte irgendwie anrührend und wollte das Buch eigentlich lesen. Nervige Charaktere sind allerdings für mich auch ein Grund, ein Buch liegen zu lassen ...

    Liebe Grüße
    Ascari vom Leseratz Blog

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    1. Hey Ascari

      Jep, dass habe ich mir so auch gedacht, als ich das Buch geschenkt bekommen habe. Für mich war die Protagonistin halt wirklich nervig, es kann aber sein, dass das für dich so überhaupt nicht ist. Vielleicht kannst du dich ja mal trotzdem an das Buch wagen, wenn du gerade nicht noch andere Bücher zum Lesen hast.

      Liebe Grüsse
      Andrea

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