Buchrezension: Traumfänger | Marlo Morgan

Freitag, 21. August 2015





Preis € 8.99 / CHF 12.50
Einband Taschenbuch / Broschiert
Seitenanzahl 256
Meine Wertung 2/5
Verlag Randomhouse (Goldmann)









Handlung
 

Was eine seltene Ehre ist, kostet die amerikanische Ärztin Marlo Morgan zunächst viel Kraft und Überwindung: eine dreimonatige rituelle Wanderung durch den australischen Busch als Gast der Aborigines. Doch im Laufe der strapaziösen Tour erfährt sie eine ungeheure emotionale Bereicherung und spirituelle Wandlung. - Der Bestseller jetzt erstmals im Taschenbuch. 


Was ich dazu sage...

Was soll ich nur über dieses Buch denken? Hätte ich mich vorher nicht im Internet umfassend darüber informiert, hätte ich die Geschichte wahrscheindlich verschlungen und geliebt. Die Autorin hat sehr spirituelle Ereignisse festgehalten und detailiert geschildert.

Mich interessieren fremde und vorallem alte Kulturen wirklich sehr. Von ihrem Alltag bis hin zu diversen Ritualen - ich würde am liebsten alles wissen oder miterleben. Nur leider ist das manchmal nicht möglich, da diese Menschen gerne fernab von jeglicher Zivilisation leben. Es gibt dazu noch einige Stämme im Amazonas, die anscheinend noch nie einen anderen Menschen gesehen haben. Wirklich krass oder?

Unter diesen Umständen müsste jetzt jeder davon ausgehen, dass mir das Buch gut gefallen hat. Tja, hat es irgendwie auch. Da gab es aber ein kleines Problem und über dieses konnte ich nicht wegschauen: Die Autorin hat gelogen!
Da ich eine neuere Fassung des Buches ausgelehnt bekommen habe, steht bereits auf der zweiten Seite, die Geschichte sei frei erfunden. Gemäss meinen Internetrecherchen hat die Autorin Marlo Morgan jahrelang aber etwas ganz anderes behauptet. Ihre Geschichte, mit ihr als Protagonistin, hätte sich genau so zugetragen. Und ich hätte ihr geglaubt, weil die Geschichte wirklich nicht aus den Wolken gegriffen schien. Pech für die Autorin, dass auch viele Australier (und solche, die sich mit der Flora und Fauna dort auskennen) auf das Buch aufmerksam wurden. Nachdem immer mehr Fragen an die Autorin gestellt wurden, da es einige Ungereimtheiten mit den Pflanzen und Umgebungen gab, hat die Autorin schliesslich eingelenkt und zugegeben, die Geschichte frei erfunden zu haben.

Ich finde: ein echtes NO-GO!

Für einige mag das jetzt recht hart klingen, ich mag aber wirklich keine Lügen. Lügen machen die Geschichte kaputt, so auch bei mir. Wer aber kein Problem damit hat und gerne spirituelle Geschichten hat, der sollte das Buch trotzdem lesen. Ich habe es zwar sehr oft weggelegt, und doch hat die Autorin es immer wieder geschafft, mich mit Lebensweisheiten zu locken. Viele Sachen sind mir durch dieses Buch erst bewusst geworden und ich werde in Zukunft darauf achten. Manchmal ist auch das schon genug, oder?

Trotzdem habe ich eine recht harte Bewertung abgegeben - einfach weil ich finde, dass das Buch meine Zeit nicht wert war. 


Fazit

Wer sich bewusst ist, eine fiktive Geschichte serviert zu bekommen und trotzdem auf eine spirituelle Reise mit den Aborigines und der "Veränderten" gehen möchte, wird sicherlich nichts falsch machen und das Buch sogar geniessen können. Wer nach der Wahrheit und einem Einblick in das Leben der Ureinwohner Australiens sucht, wird enttäuscht sein und verschwendet nur seine Zeit.

Vita

 
Marlo Morgan studierte Medizin und engagierte sich besonders im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Ihr Welterfolg "Traumfänger" stand monatelang auf den internationalen Bestsellerlisten und wurde in 26 Sprachen übersetzt. Marlo Morgan lebt in Missouri, USA.

1 Kommentar:

  1. Hallöchen meine Liebe,

    schöne Rezension und ja, ich kann dich verstehen. Da erhofft man sich so ein schönes Buch, um dann festzustellen, dass alles gelogen ist. Na super. Schlimmer kann es wohl nicht werden. Vielleicht wäre die Autorin besser angekommen, wenn sie eine wahre Geschichte erzählt hätte. Es hätten ja ein paar Details neu sein können, aber wenigstens hätte es auf einem wahren Erlebnis beruhen können. Ich denke schon, dass man sich für so ein Buch die Mühe hätte machen können und nach Australien fliegen. Schade! =(

    Alles Liebe
    Luz :*

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